Gemeinde Kapsweyer
St. Ulrich Kapsweyer
Mit der Gemeindereform 2015 im Bistum Speyer wurde nach 225 bzw. 155 Jahren die Pfarrei St. Ulrich in Kapsweyer (zuletzt
Teil der Pfarreiengemeinschaft Viehstrich/Weinstraße) nun als Gemeinde Bestandteil der neuen Edith-Stein-Pfarrei Bad Bergzabern.
In der Mundat des Klosters Weißenburg im Amt St. Remig gelegen ist eine Ulrichskapelle bereits 1468 erwähnt. Ausgehend
vom Kappelhof als ein letztes Eigentum des Klosters nun Probstei bei Personsalunion 1546 mit dem Bistum Speyer könnte der
Ortsnamen aus Kapellenweiler abgeleitet sein. Jedenfalls finanzierte ein großes Kirchengut die Kapelle bis zur franz.
Revolution im Kirchenland fast bis zum Übergang zur Staatskirche im bayerischen Rheinkreis.
Auf Bestreben der wachsenden Gemeinde wurde diese Pfarrei und erhielt 1852-54 die heutige beeindruckend große neoromanische
St. Ulrichskirche, geweiht von Expositius Nikolaus Schaer am 17.12.1854 und konsekriert von Bischof Dr. Nikolaus von Weis am 9.5.1857.
Als Grenzbahnhof betrat hier sein Nachfolger Bischof von Haneberg sein Bistum um mit Dekan Magin in der Pfarrkirche zu beten.
Im zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört, gingen eine wertvolle Ulrichsstatue und die Orgel unter. Der Wiederaufbau der Kirche
erfolgte 1950 in schlichter funktionaler Form, die Ausstattung wurde über viele Jahre ergänzt. So kam 1955 das eindrucksvolle
Fresko mit Christus als Auferstandenem Weltenrichter, St. Ulrich und dem Hl. Josef von Ludwig Josef Barth in den Chorraum.
1953 wurde aus Spenden wesentlich eines Pfarrangehörigen eine gotische "Maria die Himmelskönigin" (um 1470) angeschafft.
Wurmstichig mehrfach restauriert erstrahlt sie seit 1978 über dem Marienaltar. 1962 folgte die Scherpf Orgel aus Teilen der
Speyerer Domorgel. Nicht zu vergessen ist das stattliche Geläut aus vier Glocken nach Kriegsverlust 1956 neu gegossen von
Meister Hamm. Einzig alt aus der eigenen Pfarrei ist der Taufstein aus 1797.
2002 erfolgte eine Umgestaltung von der klassischen Ausrichtung der Kirche auf den Hochaltar durch die Verlegung
des Zelebrationsaltares in den vorderen Bereich des Langhauses als Zentralaltar der Versammlungskirche. Sparsam renovierend
konnte der Innenraum in Folge neu gestrichen werden. 2015 konnten schließlich noch passende, neue Prinzipalien erworben werden.
In der Gemeinde befindet sich auf Basis der örtlich gestifteten Pfarrer Kuntzschen Siftung ein kirchlicher Kindergarten betrieben in Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde.